Nachdem die Kawasaki GPZ900R nun den Weg in den heimischen Stall gefunden hat und mittlerweile auch den amtlichen Segen erhalten hat, stand für den Sonntag eine erste Ausfahrt auf im Terminkalender.
Eine kurze Nachfrage bei meinem Freund Thomas, ihr kennt ihn schon aus anderen Beiträgen, sorgte dafür, dass ich die Ausfahrt nicht allein unternahm.
Thomas gönnte sich für die 2010er Saison eine brandneue Yamaha YZF R1 (Modell 2010), die er zu dieser Sauerlandtour nutzte. Ich selbst ergriff die Gelegenheit und machte eine Sitzprobe auf diesem Supersportler. Und welch Überraschung: ich bin überrascht, wie angenehm die Sitzposition auf diesem Krad ist. Sicher, es ist kein Tourer, jedoch einen richtigen Supersportler stellte ich mir dann doch anders vor. Das soll jetzt nicht negativ verstanden werden – im Gegenteil! Ich bin sehr angenehm überrascht und kann mir ohne weiteres auch längere Touren mit einem solchen Motorrad vorstellen.
Nach einem kurzen Plausch starten wir dann aber unsere erste gemeinsame Motorradtour in der 2010er Saison.
Dank herrlichem Sonnenschein müssen wir uns bereits auf den ersten Kilometern unserer Hausstrecke über Kasperköpfe aus dem Ruhrgebiet ärgern, die mit offenen Auspuffanlagen und hemmungslosem reissen am Gaszug dafür sorgen, dass bei Anwohnern weiterer Unmut entsteht. Muss das denn sein? …
Wir sind froh, dass wir als Einheimische schnell diesem Volk entkommen können und dann weiter über einsame, aber doch sehr schöne Strecken fahren.
Während sich die Kawa angenehm unauffällig verhält, ich habe bislang ein gutes Gefühl bei dem Motorrad, begeistert die R1 mit einem sehr angenehmen Ton, der mehr an eine VFR, denn an einen Reihen-Vierzylinder erinnert. Überaus durchzugsstark und stets mit einer sehr kraftvollen akustischen Untermalung setzt sich dieses Motorrad in Szene. Dabei brüllt der Motor aber nicht unnütz laut, sondern einfach nur agressiv kräftig und der freigesetzten Leistung angemessen. Ganz anders, als die Brüllaffen vom Start der Tour, die zwar viel Krach machten, die Leistung aber gerade einmal reichte, an uns vorbei zu fahren. Besonders ägerlich sind solche Situationen immer dann, wenn dies, wie heute, kurz vor einer Kurve geschieht und dadurch die eigene Linie zugrunde gefahren wird.
Ein kurzer Zwischensprint steckt dann sehr schnell die Fronten ab. Währen sich die Nadel des Kawa-Tachos recht flott der 250km/h-Marke nähert und sich bei mir gerade Zufriedenheit ausbreitet, höre ich ein brüllen hinter, nein neben, nein doch vor mir… – Thomas zieht mit atemberaubender Geschwindigkeit auf der R1 an mir vorbei und verschwindet daraufhin erschreckend schnell in der Ferne. Wenn ich mir dabei vor Augen halte, dass ich selbst gerade mit knapp 250 Sachen unterwegs bin, zeigt sich recht deutlich die Entwicklung der letzten zwanzig Jahre…
In Arnsberg fahren wir für einen kurzen Halt an eine Tankstelle, um ein Getränk für die richtige Pause zu beschaffen (danke!). Wenige Kilometer weiter halten wir dann an einer schönen Stelle an, setzen uns neben die Strasse und geniessen die angenehm warmen Temperaturen dieses Sonntages. Hier entstanden auch die Fotos dieses Beitrages.
Die erste Ausfahrt des Jahres hat wieder sehr viel Spass gemacht. Gerade das fahren mit Thomas ist für mich immer sehr angenehm, weil es zwar flott, aber IMMER mit Hirn erfolgt. Ich freue mich schon auf weitere Ausfahrten in der Zukunft …