Vor kurzem hatte ich ja bereits den “Familienzuwachs” in der Garage angekündigt. In diesem Beitrag folgt nun die offizielle Vorstellung der Yamaha.
Weshalb gerade eine FZX750?
Schon Mitte der 80er, als die 750er Fazer vorgestellt wurde, hatte ich mich absolut in dieses Fahrzeug verguckt.
Die Formen, die Kombination aus Lack, Alu und Chrom, – all das traf schon damals voll meinen Geschmack.
Dazu noch das vergleichsweise potente, aber zugleich äusserst zuverlässige und wartungsarme Triebwerk, das seinen Ursprung in der FZ750 hat. Hier, bei der FZX allerdings mit zahmeren Steuerzeiten für besseren Durchzug und dadurch natürlich leicht geringerer Spitzenleistung.
Weshalb dann erst jetzt?
Mitte der 80er befand ich mich gerade in der Ausbildung und war, wie die meisten anderen in diesem Lebensabschnitt, nicht gerade reich. Als dann langsam Geld in die Kasse kam, hatte setzte ich beim Motorradkauf Prioritäten, die von der FZX nicht erfüllt wurden.
Zum einen besitzt das Bike nur einen winzigen Tank von gerade einmal 13 Liter. Die Soziustauglichkeit ist, ebenso wie die Möglichkeiten der Gepäckunterbringung, stark eingeschränkt. Dazu kommt letztlich noch die stark zerklüftete Optik des Motorrades, die dem Straßenschmutz bei Regenfahrten jede Menge Möglichkeiten bietet, sich in allen möglichen und unmöglichen Ritzen niederzulassen. Das macht die Pflege sehr aufwendig.
Damals wurde die 750er Fazer oft abfällig als “kleine V-Max Kopie” bezeichnet. Das stimmt sogar irgendwo, denn die Grundzüge des Design sind durchaus vergleichbar.
Aufgrund der starken Verbreitung der V-Maxen empfinde ich die seltene FZX heute jedoch als das klar interessantere Motorrad.
So wie ich, haben zu Lebzeiten der Fazer offenbar viele Motorradkäufer gedacht, denn die 750er entwickelte sich nicht gerade zu einem Verkaufsschlager. Meines Wissens laufen heute in Deutschland nur noch etwa 200 Fahrzeuge dieses Typs. Davon sind viele in einem herunter gerittenen Zustand, andere zum Teil umfangreich umgebaut.
Original belassene Fahrzeuge in Bestzustand sind extrem selten.
Ich selbst habe das letzte Mal eine 750er Fazer in einem vergleichbaren Erhaltungszustand im Jahr 1990 gesehen, als ich meine erste Runde mit der damals neuen CBR1000 (SC21) drehte. Peter, der damalige Besitzer, hatte die Maschine gerade als junge Gebrauchte gekauft. Er war einer der wenigen, die sich wirklich zu diesem, wenig alltagstauglichen Gefährt durchringen konnten. Ob es für ihn eine gute Wahl war? Ich weiß es nicht – ich habe ihn danach nie wieder gesehen.
Als ich nun dieses Exemplar sah und den Zustand betrachtete, war für mich klar, dass diese Maschine meine sein muss. Ich will nicht gerade sagen, dass diese FZX hier einzigartig ist – extrem selten ist sie in diesem Zustand jedoch ganz sicher.
Die ganzen, weiter oben beschriebenen, negativen Eigenschaften besitzt die FZS750 Fazer natürlich auch heute noch. Im Gegensatz zu damals stellt das Motorrad für mich aber heute kein Alltagsbike, sondern lediglich einen Freizeitwert dar. Das heißt, dass das Bike bei Regen ganz sicher nicht die Garage verlassen wird. Soziusfahrten werden selten sein und wenn, dann wird es sich um überschaubare Strecken handeln. Deshalb ist auch der dritte Punkt, die mangelnde Gepäck-Unterbringungs-Möglichkeit heute kein Thema mehr.
Deshalb freue ich mich sehr, euch hier und heute die ersten Bilder der kleinen V-Max zeigen zu können, die kurz nach dem Abladen des Motorrades entstanden sind.